Flugangst weg

„Nach einer Sitzung die Flugangst vergessen“ (Fall 1)

Ein Unternehmer, etwa 40 Jahre alt, wollte sich wegen seiner Flugangst von mir coachen lassen. Bislang kam er mit seiner Flugangst einigermaßen klar, da er nur innerdeutsch fliegen musste. Aber sein Geschäft expandierte, und er musste nun auch regelmäßig nach Dubai und New York fliegen. Was sollte er tun?

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Zunächst versuchte er, sich zu überlisten. »Schatz, ich habe eine tolle Überraschung für dich«, sagte er seiner neuen Lebenspartnerin: »Pack ein paar Sachen für warme Gefilde ein«. Er buchte eine ganz tolle Reise. Beide stiegen in das Taxi zum Flughafen. Aber als die Taxe in die Auffahrt zum Flughafen einbog, gestand er seiner verblüfften Partnerin plötzlich: »Schatz, es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Ich habe für uns einen traumhaften Urlaub in Dubai gebucht. Die schlechte: Ich kann leider nicht mitfliegen.« Nach diesem Desaster saß er jetzt bei mir im Büro, denn in zwei Monaten musste er für einen ganz wichtigen Geschäftstermin nach New York fliegen.

Das eigentliche Thema seiner Flugangst war die Reiseflughöhe. Wenn der Pilot über Lautsprecher durchsagte: »Wie haben jetzt eine Höhe von 8.000 Metern erreicht«, brach bei ihm der Angstschweiß aus. Warum ausgerech- net ab 8.000 Metern Höhe die Panikattacken einsetzten – und noch nicht bei 6.000 oder 7.000 – konnte sich mein Klient auch nicht erklären.

Nach nur einer Sitzung WingWave-Coaching hörte ich nichts mehr von ihm. Hatte ihm die Art des Coachings vielleicht nicht zugesagt? Nach etwa einem halben Jahr rief ich ihn interessehalber an. Am Telefon fragte ich ihn, wie es ihm so gehe. »Super«, sagte er, »alles läuft prima, ich komme gerade aus New York zurück.« »New York?«, fragte ich ungläubig zurück, »ging das denn mit Ihrer Flugangst?« An seiner verdutzten Reaktion merkte ich, dass er seine ehemalige Flugangst, für die er ja den tollen Dubai-Urlaub absagen musste, offenbar ganz vergessen hatte. Und das nach nur einer einzigen Coaching-Sitzung. Diese »Express-Genesung« war natürlich eine Ausnahme. In der Regel dauern Anti-Flugangst-Coachings mit WingWave drei bis fünf Sitzungen. Viele Therapieformen benötigen dafür erheblich länger.

„Rockige Turbulenzen lösten Flugangst auf“ (Fall 2)

Ein bekannter TV-Star musste regelmäßig fliegen – meist in kleineren Propellerflugzeugen. In den kleinen Maschinen und bei dem häufigen Wind an der Küste gab der Pilot fast schon routinemäßig folgende Ansage durch: »Bitte schnallen Sie sich an, es könnte zu Turbulenzen kommen.«

Obwohl der TV-Star diese Durchsage nicht zum ersten Mal hörte, zuckte er jedes Mal zusammen und bekam fürchterliche Panikattacken. Da ich wusste, dass mein Klient ein großer Fan von Rockmusik war, versuchten wir gemeinsam eine etwas andere Strategie. Der TV-Star sollte sich einfach vorstellen, dass mit den Lautsprecherdurchsagen seine Lieblingsband angekündigt werden sollte: »Hallo Fans, schnallt euch schon mal an. Gleich könnte es Turbulenzen geben, denn die Rolling Stones sind da!«

Von da an musste der Klient bei den Ansagen des Piloten regelmäßig schmunzeln. Das gedankliche Umdeuten oder »Reframing« hatte gewirkt, und die Flugangst wurde immer schwächer und verschwand schließlich ganz. Flankiert wurde dieses Reframing durch Emotions-Coaching mit WingWave. Außerdem bekam der Klient einen Leitfaden zum Selbstcoaching gegen »mulmige Gefühle« beim Fliegen. Es empfiehlt sich, am tatsächlichen Flugtag bei jedem dieser einzelnen Schritte über Kopfhörer WingWave-Musik zu hören. Wann diese zwischenzeitig im Flugzeug auszustellen ist, bleibt mit der jeweiligen Airline zu klären.

„Hinter der Flugangst liegt ein anderes Thema“ (Fall 3)

Sie wollte lieber am Gang sitzen.Da eine längere Urlaubsreise anstand, kam ein Bauunternehmer mit seiner Frau zu mir. Sie litt unter starker Flugangst. Zunächst gingen wir die früheren Flüge durch, aber es gab keine negativen Erlebnisse, wie etwa starke Turbulenzen, Notlandungen oder andere Zwischenfälle.

Dann testete ich mit dem Muskeltest die einzelnen Phasen der Flugvorbereitung und des Abfluges durch: Von der Taxifahrt zum Flughafen, über das Einchecken und die Sicherheitskontrolle bis zum Einsteigen in die Maschine. Am stärksten reagierte die Frau auf das Schließen der Flugzeugtüren. Jetzt konnte sie nicht mehr raus. An diesem Punkt geriet sie immer in Panik, die dann den ganzen Flug anhielt.

Ich testete mithilfe des Muskeltests: »Hinter der Flugangst liegt ein anderes Thema«. Der Myostatiktest brachte uns so zu einer entscheidenden »Deckerinnerung«, die inhaltlich in keinem direkten Zusammenhang zum Fliegen stand. Das Ereignis lag zwei, drei Jahre zurück. Auf einem Dorffest hatte meine Klientin zusammen mit ihrem Vater ausgelassen getanzt. Mitten im Tanz brach ihr Vater plötzlich zusammen und verstarb in ihren Armen. Bei der Erinnerung an dieses dramatische Erlebnis brach sie auch in der Coaching-Sitzung wieder in Tränen aus. Sie flog schon vorher nicht sehr gerne, aber seit diesem Erlebnis ging gar nichts mehr. Ich habe dieses Erlebnis ausgiebig mit WingWave bewunken, bis der Muskeltest signalisierte, dass meine Klientin diese tiefe Emotion besser verkraftet hatte.

Zum Abschluss fragte ich sie: »Wo sitzen Sie denn immer im Flugzeug?« Da ihr Mann und ihre Tochter es besonders gut mit ihr meinten, nahmen sie sie im Flieger stets in die Mitte. Der Muskeltest zeigte aber, dass ihr das unter- bewusst gar nicht so recht war. Der Mittelplatz erzeugte zusätzlichen Stress. Wir fanden heraus, dass sie viel lieber – die Tochter neben sich – am Gang sitzen wollte. Das war ihr vorher gar nicht so bewusst geworden. Allein durch ein Gespräch hätten wir das sicherlich nicht herausbekommen – genauso, wie die »psycho«-logische Verknüpfung des Fliegens mit dem Tod des Vaters. Nach dem Urlaub rief mich meine Klientin an und berichtete, dass sie den Flug das erste Mal als angenehm erlebt hatte.


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